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Aktivitäten

Streitgespräche

Aufgrund des durchwegs positiven Feedbacks zu den ersten beiden Streitgesprächen vom Dezember 2013 entschlossen wir uns 2014 weitere Streitgespräche zu veranstalten. Für die Organisation holten wir uns Verstärkung durch Birgit Kulterer. Aus Gründen der organisatorischen und ökonomischen Synergie behielten wir den Rythmus von zwei Streitgesprächen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bei.

Das Format -- zwei Personen mit divergierenden Positionen zu einem Thema -- behielten wir grundsätzlich bei. Um die Gespräche natürlicher zu gestalten, verzichteten wir auf gänzlich auf Moderation. Zu jedem Thema luden wir eine Person ein, die uns interessant erschien. Diese Person durfte sich wünschen, mit wem sie gerne zu einem Thema streiten wollen würde. Für die beiden Streitgespräche im Dezember baten wir die eingeladenen Person zusätzlich noch um ein kurzes schriftliches Statement zum Thema. Dieses Statement bekam das Wunschgegenüber vorab zu lesen, um darauf mit einem ebenso kurzen Entgegnungstatement zu antworten.

Heartbleed überstanden -- alles wieder gut?

26. Juni 2014 -- esc medien kunst labor

Das mobile Internet, die Smartphones, das Prinzip des Always On und das Evernet sind mit einer rasanten Geschwindigkeit in das Leben eingebrochen [...] Wer sich nur im Hier und Jetzt bewegt, ist arm dran und bedauernswert auf sich selbst zurückgeworfen [...]./(F. Rötzer)

Die Diagnose eines Ist-Zustands, in dem das simultane Leben in digitalen und realen Räumen längst zum Alltag gehört, ist untrennbar mit dem an der breiten Basis der UserInnen kaum hinterfragten Glauben an die scheinbar unbeschränkten, immer neuen Möglichkeiten der Technologie verbunden. Ereignisse wie die NSA-Affäre oder Heartbleed bringen nur kurzfristig einen Teil der Risiken und Nebenwirkungen an die Oberfläche des öffentlichen und individuellen Bewusstseins – um möglichst schnell wieder dem sorglosen Gebrauch Platz zu machen. Dass das alles wunderbar zum neoliberalen Wachstumsdenken passt, ist nichts Neues, aber Anlass genug, um über Konsequenzen und (un)mögliche Ausstiegszenarien zu streiten.

Olja Alvir – laut Eigendefinition „Journalistin, Jugošlawienerin, Jungautorin“ – hat sich dafür den Chefredakteur des Falter, Florian Klenk, als Kontrahent gewünscht. Ihr Ausgangspunkt: „Menschen sind und waren immer schon abhängig von einer Form von Technologie. Nichts anderes waren auch Druckerpresse, Rad, Ackerbau, Steinschleuder und Kochen. Tatsächlich macht Abhängigkeit von Technologie das Menschsein (auch als Spezies) aus.“

Andauernde Verfügbarkeit als Paradigma der Gegenwart?

27. Juni 2014 -- esc medien kunst labor

Ursprünglich war ein Streitgespräch über die ökonomischen Bedingungen zeitgenössischer Literat*innen geplant. Leider erkrankte einer der Streitpartner schwer und wir mussten umdisponieren. Wir nahmen die Umstände der Verschiebung des ursprünglich für diesen Termin geplanten Streitgesprächs zum Anlass, uns über die Vorstellung einer andauernden Verfügbarkeit auszutauschen. Als Gesprächspartnerin für den Grazer Schriftsteller Max Höfler konnten wir die Philosophin Elisabeth List gewinnen, die mit Büchern wie "Grenzen der Verfügbarkeit" und "Ethik des Lebendigen" bereits einiges zu dieser Debatte beigetragen hat.

Design ist (k)eine Kunst...

18. Dezember 2014 -- Radio Helsinki Funkhaus

Graz ist Kulturstadt (historisch unbestritten) – Graz will auch Designstadt sein (was das bedeuten kann, ist immer noch nicht geklärt…).

Es gibt angeblich Vorbehalte von Seiten der Kulturschaffenden gegenüber den Aktivitäten rund um die „City of Design“ und umgekehrt.

Hier einige Vermutungen zum angeblichen „Spaltpilz“ City of Design:

Über dieser Debatte steht der Begriff der „Kreativen Stadt“, mit dem in den letzten Jahren versucht wird, Städten eine geschäfts- und zukunftsfähige Marke zu verpassen. Oft dient sie dazu, den Standortwettbewerb noch stärker in den Vordergrund zu stellen, anstatt zuerst einmal die ureigensten individuellen Potentiale einer Stadt für ihre Weiterentwicklung zu nutzen. Vielleicht kommt das gegenseitige Misstrauen auch aus einer jahrelangen Tradition Grazer StadtpolitikerInnen, sich „Titel“ zu verleihen, um kaum einen davon im Alltag tatsächlich zu leben. Dass die Teilnahme am Netzwerk der UNESCO-Cities of Design eigentlich kein „Titel“ ist, geht gerne unter, dass dafür Geld und Werbemittel in die Hand genommen werden ist allerdings sichtbar und nährt auch die Neidgesellschaft. Wofür soll/darf eine Stadt, die wächst, eigentlich (Steuer)Geld ausgeben? Gar für Design?

Dabei wird gerne übersehen: Spätestens hier findet sich die Kunst mit dem Design in einem Boot: Öffentliches Geld für „Luxusgüter“ wie Kunst oder Design ist in Zeiten des unhinterfragten Sparens sowieso nicht gerne gesehen.

Design versus Kunst: Geht es wirklich nur um das liebe Geld?

Wann, wenn nicht jetzt ist es Zeit, unsere Weiterentwicklung, unser weltweites Zusammenspiel, unseren täglichen Umgang miteinander aktiv und so kreativ wie möglich zu gestalten, damit die Brüche, die sich vollziehen unser Gemeinwesen nicht zu sehr beschädigen? Kurz: Das Experiment einer anderen Welt zu wagen – das ist die Kreativität, die wir bitter nötig haben. Die kann im Design liegen und in der Kunst. Dabei handelt es sich um ein gesellschaftliches Interesse und dafür sind auch Kosten in Kauf zu nehmen. Für unser ressourcenvernichtendes Leben auf Kosten der kommenden Generationen nehmen wir schon lange viel zu viel Geld in die Hand.

Vielleicht ist das Grazer Dilemma zwischen Kunst und Design aber auch einfach nur ein Kommunikationsproblem? Geht es darum, mehr miteinander zu reden und sich gegenseitig zu erklären bzw. herauszufordern? Und welche Rolle hat da die Politik? Zwischen den Bereichen vermitteln oder den Konflikt als Teil unserer „Grazer Kultur“ einfach zulassen?

Lisa Rücker, Grazer Kulturstadträtin

Gut, dann reden wir eben über Design! Es ist ja auch ein guter Zeitpunkt dafür, das Thema zu diskutieren, da Linz mit 1. Dezember 2014 zur City of Media Arts im UNESCO Creative City Netzwerk ernannt wurde.

Seit 2004 können sich Städte aus aller Welt um die Aufnahme in das Creative Cities Network der UNESCO bewerben. 69 Städte weltweit gehören diesem Netzwerk mit Stand 1. Dezember 2014 an. Es soll die Entwicklung vorhandener Potenziale erleichtern, die heimische und internationale Entwicklung von kulturellen Erzeugnissen begünstigen, zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt fördern. Graz ist seit 2011 Mitglied im UNESCO City of Design Netzwerk, bis 30. November gemeinsam mit Bejing, Berlin, Buenos Aires, Kobe, Montreal, Nagoya, Saint-Etienne, Seoul, Shanghai und Shenzhen, mit 1. Dezember wurden Bilbao, Curitiba, Dundee, Helsinki und Turin neu ins Netzwerk nominiert.

Ich unterstützte seit Beginn an sehr aktiv die Bestrebungen der Stadt Graz, ins UNESCO Design City Netzwerk aufgenommen zu werden. Mittlerweile arbeiten unsere Studiengänge intensiv im Rahmen unterschiedlichster Projekte und Kooperationen mit Hochschulen aus den UNESCO Netzwerk-Partnerstädten zusammen. Bislang wurden und werden z. B. Ausstellungsprojekte mit Partnerhochschulen in Saint-Etienne, Nagoya oder Montreal durchgeführt, Shanghai steht für 2016 auf unserer Agenda. Aber auch jenseits dieser konkreten Hochschulprojekte sehe ich sehr viele interessante Möglichkeiten, die uns das Netzwerk bietet.

Karl Stocker, Historiker/Kulturwissenschafter, Ausstellungsregisseur, leitet an der FH JOANNEUM das Institut Design & Kommunikation sowie die Studienprogramme Informationsdesign und Ausstellungsdesign

Widerstand im Netz – warum Netzaktivismus unser Leben verändern kann.

19. Dezember 2014 -- Radio Helsinki Funkhaus

Während das Internet eine immer zentralere Rolle in unseren Leben, aber auch im politischen Diskurs spielt, ist es notwendig, unsere Rechte auch im World Wide Web zu verteidigen. Themen wie Netzneutralität, Vorratsdatenspeicherung oder Datenschutz sind von Lobbyinteressen hart umkämpft, die dem Grundgedanken des freien, gleichberechtigten Internet entgegenstehen. Deshalb ist es wichtig, dass wir Internetznutzer*innen die Zukunft dieses Kommunikationsweges mitgestalten. Ohne die Proteste gegen ACTA oder die Vorratsdatenspeicherung sowie den immer noch anhaltenden Kampf für Netzneutralität werden unsere Grundrechte im Netz nach und nach eingeschränkt. Das gilt es zu verhindern!

Mahriah Zimmermann, «linkslinke Kampftwitterin», Vernetzungskünstlerin, Netzpolitik feat. Queer-Feminismus

Widerstand im Netz? Widerstand gegen wen? Oder Was? Gegen Vorratdatenspeicherung, okay! Mitlesen durch Geheimdienste? Bitte verschlüsseln! Mitgestaltung der Infrastrukturnutzung durch Netzaktivisten? Was heißt das denn eigentlich? Und da wird’s natürlich grundsätzlich problematisch. Natürlich kann die öffentliche Hand Regeln für die Nutzung des Internets aufstellen. Aber kann sie sie auch durchsetzen und kontrollieren? Und was heißt eigentlich Netzneutralität? Vor allem, wer profitiert davon? Wer macht denn die Gewinne im Netz? Die Gewinne machen die Contentanbieter, vornehmlich aus den USA. Die Infrastrukturerrichter, seien sie nun privat oder öffentlich, investieren Milliarden dafür, dass Google & Co ihre Gewinnmaximierungsstrategien umsetzen können. Es ist ja wohl ein Treppenwitz, dass in Europa die Gewinne gemacht werden, mit ganz wenigen Mitarbeitern und faktisch keinen Kosten für Personal und Netz, und dass die europäischen Staaten, denen die Steuern entgehen, die Breitbandinfrastruktur auch noch mit Milliardenbeträgen unterstützen.

Also, es geht nicht nur um Widerstand, Mitgestaltung oder was immer, auch im Zusammenhang mit dem Internet, sondern wohl auch darum, wie man mit „Schmarotzergeschäftsmodellen“ umgeht, wie man Breitband in benachteiligte Regionen bringt, und ob es überhaupt möglich ist, Netz und Netznutzung einigermaßen zu regeln.

Igo Huber, Geschäftsführer der CITYCOM, Vorsitzender des Kulturkuratoriums des Landes Steiermark

Mycel

Seit Sommer 2014 arbeitet das mur.at Team mit den beiden Grazer Künstlern Fränk Zimmer und Thomas Musil am Projekt Mycel. Ausgehend von Texten von Name begann das Projektteam sich mit dem Gratischarakter des Internets auseinanderzusetzen.

Miniresidency

Ausgehend von einem Projekt im Forum Stadtpark gibt es seit mehreren Jahren die Künstler_innenwohung in Graz. Nach der Beendigung des ursprünglichen Projektes wurde die Künstler_innenwohnung von Ursula Musil und Winfried Ritsch bis Ende Juni 2014 betrieben. Seit Juli 2015 haben wir von mur.at den Betrieb übernommen, um dieses Service weiterhin für die Community zu erhalten. Die Künstler_innenwohnung eignet sich für mittel- bis längerfristige Aufenthalte in Graz an und bietet Platz für zwei bis drei Personen.

Im Zuge der Übernahme entstand bei uns die Idee, die Wohung auch selber zu verwenden. Mitverantwortlich ist die Schweizer Künstlerin Valentina Vuksic, die im Oktober im Zuge eines Projektes im esc medien kunst labor Aufnahmen in usnerem Rechenzentrum machte. Sie war von den Möglichkeiten, die sich durch die Ansammlung von Servern bietet so angetan, dass sie uns eine kleine Installation hinterließ. Für Anfang 2015 planten wir daraufhin eine Besuch von Valentina Vuksic, damit sie weiter an der Installation arbeiten kann und wir das Produkt in unser Netzwerk integrieren können. Die Idee gefiel uns so gut, dass wir in Zukunft mehrmals im Jahr Künstler_innen zu einer Miniresidency einladen werden.

Chronologie

Jänner

Februar

März

April

Mai

  • 22.5. Maki Stolberg wird im Rahmen der ordentlichen Generalversammlung in das Präsidium kooptiert.

Juni

Juli

August

September

  • 19.9. Der MURSAT ist am 1. Grazer Weltraumtag vertreten.

  • 23.9. Die Belgische Künstlerin Marthe beginnt ein viertägiges "Job Shadowing" Programm mit dem NOC.
  • 30.9. Eine neuer IMAP/POP-Server unter Verwendung von dovecot geht in Betrieb.

Oktober

  • 8.10. Anne Goldenberg und Valentina Vuksic besuchen das Rechenzentrum um Ton- und Videoaufnahmen zu machen.

November

Dezember

neue Mitglieder

Kernaufgaben und -kompetenzen

Finanzen

Jahresabschluss 2014

Text

netto Beträge in € (gerundet)

2013

2014

Erlöse

Kulturamt Stadt Graz

53.500

-

Abteilung Kultur Land Steiermark

40.000

-

BMUKK

17.993

-

Eigenerlöse

8.214

-

Erlöse gesamt

119.707

-

Aufwendungen

Miete und Betriebskosten

5.648

-

Büro und Verwaltung

2.135

-

Werbung und Reisen

535

-

Community Service Platform

6.226

-

Metropolitan Area Network

21.280

-

Projekte

4.343

-

Personal

64.144

-

Sonstiges

7.107

-

Aufwendungen gesamt

111.454

-

Jahresergebnis

8.253

-

Abschreibungen

3.122

-

Jahresergebnis

5.131

-

mur: JahresBericht2014 (zuletzt geändert am 2017-03-10 11:36:47 durch RenatnOblak)